Aufgewachsen ist MOLESE als Sohn italienischer Einwanderer in einer biederen Küstenstadt in New Jersey. Sein Vater war Fleischer, die Mutter verkaufte feine Backwaren. MOLESE liebte es sich ein warmes Panino aus der Auslage des kleinen Eckladens zu stibitzen und damit rüber in die Metzgerei des Vaters zu rennen. Babbo, wie er ihn zärtlich nannte, belegte es ihm dann mit üppigen, großzügig von Hand geschnittenen Pastrami-Stücken. Neidische Blicke und so manche Tracht Prügel zog er sich auf dem Pausenhof zu, wenn er sich mal wieder weigerte den irischen Jungs ihren Teil abzugeben.
Vielleicht ist es den katholischen Iren zu verdanken, dass er schon früh seiner kleinen Heimatstadt den Rücken kehrte. MOLESE jedenfalls begab sich auf eine Reise, die ihn über den Atlantik bis ins Land seiner Vorfahren und schließlich auf Umwegen ins malerische Heidelberg führte, wo er sein Herz verlor und endlich sesshaft wurde. So zufrieden und glücklich er auch in seiner neuen Heimat war, die Sehnsucht nach den kulinarischen Genüssen seiner Kindheit ließ ihn nicht los. „BASTA!“ rief er eines Morgens laut, als er die STEINGASSE hinab zur Alten Brücke lief. „Genau hier werde ich meinen FRESH DELI eröffnen und schmecken soll’s wie damals bei Babbo!“
Gesagt, getan. Längst kennt jeder, egal ob Einheimischer, Zugezogener oder Tourist Moleses Laden und längst kennt er die Stadt samt ihrer Bewohner.