
Alina Papagiannaki-Sönmez im Interview
Alina Papagiannaki-Sönmez ist gebürtige Griechin und tritt für die Wählervereinigung „Heidelberg in Bewegung“ (HiB) zur OB-Wahl an. Alina hat einen ungewöhnlichen Werdegang hinter sich: Nach einem Studium der Astronomie und Mathematik wagte die 53- Jährige den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete ein Unternehmen für Gebäudereinigung. Nun ist sie bereit für die nächste große Herausforderung: Bürgermeisterin.
Eine „Aufwärmfrage“ zu allererst. Die kalte Jahreszeit kommt: Lieber Glühwein oder Tee?
Tee.
Du bist Mitbegründerin von „Heidelberg in Bewegung“ (HiB). Erkläre bitte, um was es sich da handelt.
Wir sind eine Wählervereinigung, die ihr gesamtes Wahlprogramm zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern aufgestellt hat.
Wie kommt man von einem Mathematik- und Astronomiestudium erst zu einer Firma für Gebäudereinigung und davon zur Kommunalpolitik?
Während der Studienzeit bin ich in die Familiengründung übergegangen und hatte währenddessen den Vorschlag, in die Gebäudereinigung einzusteigen. Nicht, weil ich so viel Fachwissen hatte, sondern weil ich viele Sprachen spreche. Ich war also eine gute Kommunikationspartnerin zwischen meiner damaligen Firma und ihren Mitarbeiter:innen. Ich bin dann von null auf hundert in die Selbstständigkeit gestartet. Genauso starte ich in diese neue Aufgabe als Bürgermeisterkandidatin. Ich bin aber auch schon viele Jahre politisch aktiv in Heidelberg.
Du willst dich für interkulturellen Austausch stark machen. Kannst du ein Wunschprojekt nennen?
Ja. Eines meiner Wunschprojekte ist das Wiederbeleben des „Interkulturellen Festes“. Ich hoffe, dass dadurch viele interkulturelle Feierlichkeiten nicht nur in geschlossenen Räumen, sondern auch in der Öffentlichkeit erlebbar werden. Jeder soll überall teilnehmen dürfen.
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Was planst du im Bereich Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist natürlich ein breiter Begriff. Ich habe das Ziel einer klimagerechten Stadt bis 2030 klar vor mir. Hier geht es um Mobilität, um die Frage, wie gebaut wird, es geht aber auch um ein inklusives Leben miteinander.
Genau dazu: Warum ist „generationengerechtes und inklusives Leben“ (Wahlprogramm) so wichtig?
Weil Ausgrenzung keine Devise ist. Inklusiv zu denken und zu handeln kommt allen zugute. Beeinträchtigung hat nicht nur mit körperlichen und geistigen Defiziten zu tun, sondern auch mit dem Alter. Wir kämpfen sowieso schon mit einem demographischen Wandel, bei dem die Schere zwischen alt und jung immer größer wird. Wir dürfen dazwischen keinen Platz für Ausgrenzung lassen. Nur so können wir die Schere wieder schließen.
Über das Wohnen für junge Menschen sollten wir auch sprechen. Der Studentenwohnpreisindex zog in Heidelberg dieses Jahr um 11,8% an (MLP). Wie willst du bezahlbaren Wohnraum schaffen?
Diese Frage finde ich sehr wichtig. Schon zu meinen Studienzeiten gab es zu wenig bezahlbaren Wohnraum für Studierende. Ich befürworte Bildungsinitiativen, die von der Stadt unterstützt werden und mit denen man neue Wohnprojekte verwirklicht. Sodass wir nicht nur neue, sondern auch bessere Räume für Studierende gestalten können.
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Was jungen Menschen auch wichtig ist, ist das Nachtleben. Wie möchtest du die Stadt attraktiver für junge Leute gestalten?
Wir brauchen meiner Meinung nach zwei Dinge. Erstens Räumlichkeiten, in denen sich junge Menschen entfalten und autonom Projekte gestalten können. Zweitens brauchen wir für diese jungen Menschen aber auch Coaching und Unterstützung, damit sie die Fördermöglichkeiten der Stadt dann auch optimal nutzen können.
Abgesehen davon sollten wir enger mit den Nachtbürgermeistern zusammenarbeiten und die Konditionen für die Vermietung und Verpachtung von Räumen verbessern.
Ich fände es schön, auch hier generationenübergreifende Projekte zu planen, beispielsweise durch room sharing, damit sich jede:r mit einbezogen fühlt und zufriedener wird.
Du planst einen „Zunkunftsrat“. Dürfte ich da auch mitmachen?
Auf jeden Fall. Der Zukunftsrat soll in einem rotierenden System stattfinden, sodass jede:r die Möglichkeit hat, sich zu bewerben und zu beteiligen. Der Rat wird dann zum einen aus interessierten Bürger:innen bestehen und zum anderen aus einem Expertenteam. Gemeinsam sollen dann immer wechselnde Themen besprochen werden.
Unterstützen soll uns die Stadtverwaltung, die das Know-How mitbringt, welche Ideen realistisch umzusetzen sind.
So werden Entscheidungen nicht aus Parteiinteressen heraus getroffen, sondern entsprechend der Meinungen und Wünsche aller Bürger:innen.
Apropos Wünsche: Wenn du drei Wünsche für Heidelberg frei hättest, was würdest du dir wünschen?
Ich wünsche mir „Gemeinsam umdenken und erfolgreich umlenken“ in vier Themen:
Klimaschutz, Bürgerbeteiligung, Inklusion und Vielfalt.
Vielen Dank für das interessante Interview, Alina!
(Anmerkung: Da Alina mir und euch auf Augenhöhe begegnen möchte, wird sie im Interview geduzt.)